In aller Munde ? Jeder kennt sie, die kleinen Bläschen. Lippenherpes ist
mehr als nur ein kosmetisches Problem, denn zu dem weniger schönen Anblick, den die Bläschen bieten, kommen Juckreiz und Spannungsgefühl dazu.
Ursache Der Übeltäter: Auslöser für Lippenbläschen sind Herpes-Simplex-Viren.
Diese Viren können durch direkten Kontakt auf andere Menschen übertragen werden. Die meisten werden schon im Kleinkindalter angesteckt, z.B. wenn Vater oder Mutter Lippenherpes haben und mit ihrem Kind schmusen. Das Virus dringt dabei durch kleine Hautverletzungen im Lippenbereich oder durch die Schleimhäute der Mundhöhle in den Körper ein. Von den
Lippen aus gelangt das Virus dann entlang den Nervenbahnen in einen Nervenknoten.
Während sich das Virus dort „versteckt“, verspürt der Betroffene keinerlei Beschwerden. So sind mehr als 80 % der Erwachsenen mit Herpes infiziert, bei vielen bleibt die Infektion lebenslang unsichtbar. Nur wenn das Virus wieder aus den Nervenknoten zu den Lippen „wandert“, zeigen sich die bekannten Symptome.
Auslöser In Situationen, in denen das körpereigene Immunsystem geschwächt
ist, wird das Virus wieder aktiv und es kommt zur Bläschenbildung. Dies kann beispielsweise der Fall sein bei Streß, Klimawechsel oder fiebrigen Erkältungskrankheiten,
die den Körper belasten. Aber auch hormonelle Veränderungen, wie z.B. während der Monatsblutung,
kommen als Auslöser in Frage. Gerade im Sommer kann intensive Sonnenbestrahlung einen Ausbruch hervorrufen. Gleiches gilt natürlich auch für die hochalpine
Winter-Ski-Rodel-Snowboard-Sonne. So sind Lippenbläschen bei empfindlichen Personen bis zu 12mal und mehr in einem Jahr keine Seltenheit.
Ablauf Ein Angriff der Viren verläuft immer nach dem gleichen Schema. Wenn das
Immunsystem geschwächt ist, können die Viren aus den Nervenknoten zu den Lippen
gelangen. Dort beginnen sie sich explosionsartig zu vermehren. Doch – noch ist an den Lippen
nichts zu sehen! Lediglich ein Spannungsgefühl, Jucken, Brennen
und Kribbeln der Lippen sind Vorboten der Bläschen. ACHTUNG: Jetzt so früh wie möglich mit der Therapie beginnen. Bläschen bilden sich
erst in der nächsten Phase. Sie sind mit Flüssigkeit gefüllt, die viele Millionen Herpes-Viren
enthält, so dass zu diesem Zeitpunkt schon die Ansteckungsgefahr für andere besonders groß ist. (Betroffene sollten ein Kussverbot beachten. Wenn´s auch schwer fällt...) Nach einigen Tagen
platzen die Bläschen auf, verkrusten und fallen schließlich ab.
Behandlung Es gibt Cremes in Apotheken, die speziell zur Behandlung von Lippen-Herpes zugelassen sind. (Wirkstoff: Aciclovir. Dieser Wirkstoff kann die Vermehrung
der Herpes-Viren in den Zellen hemmen. Aciclovir dringt bevorzugt in die befallenen Zellen ein und wird erst dort von
dem Virus selbst in seine aktive Form umgewandelt. Wenn sich also kein Virus in der Zelle befindet bleibt Aciclovir in seiner unwirksamen Vorstufe. Daher greift der Wirkstoff keine gesunden Zellen an und ist so gut verträglich. Eine Alternative zu dem o.g. Wirkstoff ist ein spezieller,
hochkonzentrierter Melissenextrakt). (Auch hier gilt: Zu Wirkungsweise, Nebenwirkungen und Risiken: Fragen sie Ihren Apotheker!)
Tipps
- Ein intaktes Immunsystem
gibt Lippenbläschen keine Chance. (gesunde Lebensweise, Ernährung, Vitamine, Immunstimulantien, Zink).
- Wenn Sie anfällig für Herpes sind: Cremes immer griffbereit halten:
Am besten an „2 x 5“ denken: 5 vor 12: bevor sichtbare Zeichen auftreten, Creme anwenden. 5 x täglich auftragen!
- Das Auftragen der Cremes mit einem Wattestäbchen
hilft, eine zusätzliche Infektion der Lippen durch Keime, die z.B. an den Händen haften, zu vermeiden.
- Die Bläschen nicht aufkratzen, sie enthalten Flüssigkeit, die mit Millionen von Viren hochinfektiös ist. Strenge
Hände-Hygiene angesagt.
- Nur bei rechtzeitiger
Anwendung kann ein voller Ausbruch der Beschwerden verhindert werden. Entscheidend ist schließlich: Je schneller sie die Viren bekämpfen, desto besser ist der Erfolg der Behandlung!
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